16 Ağustos 2015 Pazar

Deutschland hat von der Schuldenkrise enorm profitiert

Die deutsche Bundesregierung wird das sicher nicht zugeben, aber die Taktik von Schäuble war und ist es, die Griechenlandkrise so lange wie möglich am Köcheln zu halten. Überhaupt ist es im Interesse Deutschlands, eine Dauerkrise in den Südländern der Eurozone zu haben. Warum? Ganz einfach, weil dadurch die Zinsen die Deutschland auf seine 2,2 Billionen Euro Schulden zahlen muss sehr sehr niedrig sind. Die deutschen Staatsanleihen wurden im Vergleich zu anderen als "sicherer Hafen" betrachtet, es fand eine Flucht dorthin statt und so sanken die Zinsen sehr tief, viel tiefer als ohne Krise. Das Leibniz Institute in Halle hat die Zinsersparnis für die BRD ausgerechnet und ist auf eine Summe von 100 Milliarden Euro zwischen 2010 und 2015 gekommen. Dazu hat der Wertverlust des Euro im Vergleich zu anderen Währungen der deutschen Exportindustrie massiv geholfen. Deutschland hat mit der Krise ganz klar gewonnen und die Südländer der Eurozone viel verloren.


Ohne Krise in Griechenland und überhaupt in den Südländern der Eurozone, wären die Zinsen, die Deutschland auf seine Schulden zahlen müsste, viel höher. Man sieht es an der Grafik oben. Nachdem die Krise 2009 begann, fielen die Zinsen auf deutsche Staatsanleihen wie ein Stein, was ein riesen Vorteil wurde und noch ist. So konnte Schäuble als Finanzminister sehr viel Geld für Zinszahlungen sparen. Mittlerweile liegen die Zinsen um die Null Prozent, das heisst Gratisgeld.

Schäuble hat auch nichts dagegen, dass die EZB jeden Monat 60 Milliarden Euro in die Märkte pumpt. Beides freut ihn, denn so bleibt mehr Geld in der Kasse. Die Kritik der Bundesregierung wegen einer daraus folgenden Inflation und Geldentwertung ist nur Theater, ist nur eine Show fürs gutgläubige deutsche Publikum, von wegen Weimarer Verhältnisse. In Wirklichkeit freut sich der Irre im Rollstuhl über jedes Prozent an tieferen Zinsen.

Ist ja leicht auszurechnen. Bei 2,2 Billionen Euro an Schulden, bringt 1 Prozent an tieferen Zinsen 22 Milliarden Euro pro Jahr an Ersparnis. Eine Menge Geld. Würden die Zinsen aber auf ein Niveau wie vor der Krise stehen, also um die 3 Prozent, müsste Schäuble aus den Steuereinnahmen eine ganze Menge mehr für Zinsen zahlen.

Sein Budget würde ins Defizit rutschen und er müsse neue Schulden aufnehmen. Das heisst, das ausgeglichene Budget, von dem Schäuble so stolz spricht, ist nur wegen der Krise möglich und es ist deshalb im deutschen Interesse, diese so lange wie möglich aufrechtzuerhalten. Auf Kosten der anderen Staaten natürlich, denn die müssen um so höhere Zinsen für ihre Schulden zahlen.

Wir sehen, was uns aus Berlin vorgespielt wird, ist eine heuchlerische Lügenshow. Erstens, Deutschland wäre der Zahlmeister Europas, oder Deutschland würde so viel an die Krisenländer an Hilfe leisten, wäre ach so gut und selbstlos. Die Fakten zeigen was anderes und per Saldo kommt ein Plus raus. Deutschland hat enorm von der Krise wegen der Zinsersparnis profitiert und je länger sie andauert, je mehr Zinszahlungen spart man.

Schäubles Albtraum ist eine Krisenbewältigung, eine Normalisierung des Anleihemarktes und Rückkehr zu einem hohen Zinsniveau wie vor der Krise. Das gilt übrigens für die USA auch. Praktisch Null Prozent Zinsen auf die gigantischen Staatsschulden ist ein Geschenk, das man so lange wie möglich haben will. Eine Zinserhöhung würde die Schuldenblase sofort platzen lassen und einen Staatsbankrott verursachen.

Übrigens, einen gigantischen Schaden wegen der Null-Zinsen erleiden dabei alle Sparer, alle Rentenkassen und Lebensversicherer, die für das Alter Rendite erwirtschaften müssen, da keine Zinsen auf die Guthaben anfallen. Ja, sie werden sogar mit Minuszinsen bestraft. Das Finanzsystem ist so pervertiert, so auf den Kopf gestellt, profitieren tun nur die Schuldenmacher mit gutem Ranking!

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