24 Ekim 2015 Cumartesi

Warum die USA zivile Einrichtungen bombardieren

Die Bombardierung des Spitals von Médecins Sans Frontières (MSF) in Kundus durch die amerikanische Luftwaffe am 3. Oktober wurde allgemein in den Medien berichtet. Die Bombardierung des Kraftwerks von Aleppo einige Tage später in Syrien aber nicht. Beide Ereignisse stellen ein Kriegsverbrechen dar.

Das brennende und ausgebombte Spital in Kundus

Mittlerweile wissen wir über die Motive der Angriffe auf diese zivilen Einrichtungen mehr. Es war kein "Versehen", wie das Pentagon behauptet, sondern in Kundus wurde Médecins Sans Frontières dafür bestraft, weil die Hilfsorganisation sich vehement gegen die TPP-Abkommen ausgesprochen hat.

Laut MSF würde die bezahlbare Medizin für die Armen dadurch verunmöglicht. "Wenn die schädlichen Bedingungen nicht vor Ende der Verhandlungen entfernt werden, dann wird das TPP-Abkommen das gefährlichste Handelsabkommen seit je für den Zugriff auf Medizin für die Entwicklungsländer", schreibt MSF auf seiner Webseite.

Also hat Washington im Auftrag der US-Pharmakonzerne der MSF eine Lektion erteilt. "Haltet euren Mund, oder sonst!"

Warum hat drei Tage nach dem tödlichen Bombenangriff mit 50 Opfern in Kundus ein US-Panzer zwangsweise den Zutritt auf das Gelände des Spitals gesucht? Das berichtet MSF. Man vermutet, um Beweise zu vernichten.

"Das unangekündigte und erzwungene Eindringen hat Schäden verursacht, zerstörte mögliche Beweise und hat Stress und Angst ausgelöst", schreibt MSF in einer Verlautbarung. Siehe Bericht des Telegraph.

In Aleppo wurde am 11. Oktober das Kraftwerk bombardiert, um die Strom- und Wasserversorgung zu unterbrechen. Warum? Weil dadurch noch mehr Syrer die Flucht nach Europa ergreifen, denn ohne Strom und Wasser ist das Leben dort unmöglich.

Ich weiss, für einen normal denkenden Menschen sind diese Motive undenkbar, aber wir haben es mit kaltblütigen und mörderischen Psychopathen zu tun. Zivilisten zu töten und zivile Infrastruktur zu zerstören wird bewusst gemacht. Das wird dann verharmlosend Kollateralschaden genannt.

Wer Atombomben auf zwei japanische Städte abwirft und ohne Vorwarnung hunderttausende wehrlose Zivilisten in einem Atomblitz verdampfen lässt, wer 2 Millionen Tonnen Bomben auf Vietnam, Laos und Kambodscha abwirft, mehr als im ganze II. Weltkrieg, und dabei drei Millionen Menschen tötet, wer Uranmunition im Balkan und im Irak verschiesst und dabei ganze Landstriche radioaktiv verseucht, damit zahllose völlig missgebildete Babys auf die Welt kommen, wer Libyen sechs Monate lang bombardiert und 80'000 Zivilisten dabei tötet, wer tausende Killerdrohnen rumfliegen lässt und Menschen per Fernsteuerung aus der Luft ermordet, wer über den Grund für jeden bisher geführten Krieg die schlimmsten Lügen der Welt erzählt, dem ist jedes Verbrechen zuzutrauen. Da ist die aktuelle Zerstörung eines Spitals und eines Kraftwerks ein Klacks dagegen.

Ohne Strom können die Pumpstationen kein Wasser aus dem Euphrat fördern, um Wasser nach Aleppo und anderen syrischen Dörfer und Städte zu bringen. Die Amerikaner haben die Taktik der Israelis übernommen, so wie sie mit den Palästinensern schon seit Jahrzehnten umgehen. Wie vertreibt man Menschen am einfachsten aus einem Gebiet? Man dreht ihnen den Strom und das Wasser ab. Dann ist die Lebensgrundlage weg und die Menschen müssen flüchten.

Der Sinn dieses unbestreitbaren Kriegsverbrechens ist es, eine Flut an Flüchtlingen aus Aleppo und umliegenden Gebieten zu verursachen. Gleichzeitig schwächt man die syrische Armee.

Mit dem Flüchtlingsstrom auf den Strassen in Richtung Türkei, verdeckt man gleichzeitig die Waffenlieferungen für die ISIS aus der Türkei. Dadurch kann die russische Luftwaffe die Nachschublinien für die Terroristen nicht bekämpfen, wenn sie nicht des Angriffs auf flüchtende Zivilisten beschuldigt werden will.

Wasser und Strom war eh nur sehr sporadisch verfügbar für die verbliebenen Menschen in Aleppo, wegen dem seit vier Jahren tobenden Konflikt - vielleicht ein oder zwei Stunden am Tag - jetzt gibt es gar nichts mehr.

Bereits im September hat das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) reklamiert, Wasser wird als Kriegswaffe verwendet. Siehe Bericht von Al Jazeera.

Zwei Millionen Menschen leben in Aleppo und auf beiden Seiten der Front gibt es Schwierigkeiten an Wasser zu gelangen, sagte die Hilfsorganisation. "Wichtige Dienste für die Menschen, wie die Wasserversorgung, müssen aus der Politik des Syrienkonflikts rausgehalten werden", forderte Marianne Gasser vom IKRK.

Die Wasserversorgung in Aleppo hängt vom Betrieb der Pumpstationen und von den Elektrizitätswerken ab. Jetzt wo das Kraftwerk von der US-Luftwaffe bombardiert wurde, fehlt der Strom für die Pumpen.

"Zu oft wird Wasser in Syrien zu einem Werkzeug in der Hand der kämpfenden Parteien. Es wird als Kriegswaffe verwendet. Und es sind Zivilisten, die am meisten darunter leiden. Der Zugriff auf Wasser sollte bedingungslos sein", sagte Gasser.

Aber die Amis sind ja die Guten.

UPDATE: Ein weiteres Spital von Médecins Sans Frontières wurde in der Zwischenzeit bombardiert. Diesmal in Saada, Jemen vom US-Alliierten Saudi Arabien. Das Spital wurde mehrfach aus der Luft angegriffen und dabei völlig zerstört.

So sieht das Spital nach der Bombardierung aus:


Ich sag ja, der Hilfsorganisation wird eine Lektion erteilt. Wer dem Hegemon widerspricht, wird bestraft!

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